Paul Samuelson (eigentlich Paul Anthony Samuelson; geboren am 15. Mai 1915, gestorben am 13. Dezember 2009) war ein einflussreicher amerikanischer Ökonom. Er gilt als einer der führenden Köpfe im Bereich der Wirtschaftswissenschaften des 20. Jahrhunderts.
Jugend und Ausbildung
Im frühen 20. Jahrhundert formte sich in den USA das Schicksal einer jüdischen Familie, deren Wurzeln tief in das damalige Polen hineinreichen. Paul Samuelson, Spross dieser Familie, erblickte als Kind eines emsigen Drogisten das Licht der Welt. Aufgewachsen in der amerikanischen Provinz, fand er schließlich in Chicago seine Prägung als Wirtschaftswissenschaftler. Nicht nur Paul selbst sollte sich auf diesem Feld einen Namen machen, sondern auch sein jüngerer Bruder Robert Summers und sein Neffe Lawrence Summers traten in seine Fußstapfen – eine Dynastie von Ökonomen, die das wissenschaftliche Denken ihrer Zeit maßgeblich beeinflussen sollte.
Nach einer soliden Grundbildung an der Hyde Park High School in Chicago zog es Samuelson an die University of Chicago, wo er seinen akademischen Grundstein legte und sowohl den Bachelor- als auch den Masterabschluss erwarb, bevor er an der Harvard University promoviert wurde. Gelehrt von Größen wie Frank Knight, Jacob Viner, Henry Simons, Paul Sweezy und Joseph Schumpeter, stand Samuelson bereits früh in Kontakt mit den intellektuellen Giganten seiner Zeit.
Sein akademisches Zuhause fand Samuelson schließlich am renommierten Massachusetts Institute of Technology in Cambridge. Dort verbrachte er den Großteil seiner beruflichen Laufbahn und konnte das Feld der Wirtschaftswissenschaften nachhaltig prägen.
Akademische Beiträge
Im Verlauf seiner Karriere leistete Samuelson bedeutende Beiträge in verschiedenen Bereichen der Ökonomie, darunter die Wohlfahrtsökonomie, die Konsumtheorie und die Staatsfinanzierung. Er ist vielleicht am bekanntesten für seine Arbeit zur Formulierung der modernen Wirtschaftstheorie. Diese präsentierte er in seinem 1948 erschienenen Lehrbuch „Economics: An Introductory Analysis“. Das Werk wurde zu einem der meistverkauften wirtschaftswissenschaftlichen Lehrbücher und wird bis heute in überarbeiteten Auflagen genutzt.
Samuelson war auch der erste Amerikaner, der den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften erhielt. Diese Auszeichnung wurde ihm 1970 für seine „wissenschaftlichen Arbeiten zur Entwicklung der Wirtschaftstheorie und dafür, dass er dazu beigetragen hat, die theoretische Forschung in der Wirtschaftswissenschaft in Beziehung zur Beobachtung und Analyse der wirtschaftlichen Realität zu setzen“ verliehen. Seine Arbeit beeinflusste stark die Entwicklung der neoklassischen Wirtschaftstheorie. Paul Samuelson war aber auch bekannt für seine Fähigkeit, komplexe wirtschaftliche Konzepte einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.
Darüber hinaus leistete Samuelson bedeutende Beiträge zur Erstellung des Modells der „offenbarten Präferenzen“, zur Theorie der öffentlichen Güter und zur Beratung der US-Regierung in wirtschaftspolitischen Fragen. Seine akademischen Beiträge sicherte ihm einen dauerhaften Platz in der Geschichte der Wirtschaftswissenschaften. Paul Samuelson verstarb am 13. Dezember 2009.
Externe Links
Information der Nobel-Stifung zur Preisverleihung an Paul Samuelson im Jahr 1970 (englisch).